war eigentlich als schnelles Projekt für zwischendurch gedacht.
Er besteht aus einem Würfel, von dem vier Seiten mit den Buchstaben E, S, W und N beschriftet sind. Die anderen Seiten sind blank. Die Buchstaben stehen für die vier Himmelsrichtungen. Was genau damit gemacht wird, weiß ich nicht, da ich selbst kein Mah-Jongg spiele.
Die Vorgabe war: ein Würfel (Kantenlänge ca. 2 cm) mit den vier Buchstaben und ein passender Halter, der nur eine Seite sichtbar darstellt.
Nun, einen Würfel zu konstruieren, ist wohl so ziemlich das erste, was man lernt, wenn man mit der 3D-Konstruktion beginnt. Dann noch die Buchstaben in die Seiten geprägt und die Kanten abgerundet - erster Teil erledigt.
Der Halter ist etwas aufwändiger, aber auch relativ schnell erstellt:
Aus einer Kugel wird in der Mitte eine Scheibe herausgeschnitten, die etwas dicker ist, als die Kantenlänge des Würfels. In die obere Fläche wird dann ein Würfel hineingeschnitten, der etwas größer ist, als der echte Würfel.
Um den Windanzeiger bequem aus der Fassung zu bekommen, kommt unten noch ein rundes Loch in den Boden. Zu guter Letzt werden wieder die Kanten abgerundet und der zweite Teil ist auch fertig.
Da hatte ich nun diesen Windanzeiger ausgedruckt und fragte mich, ob das wirklich schon alles ist. Ich stelle mir vor, man sitzt mit Freunden am Tisch und spielt ein traditionelles Spiel. Und dann ist da dieses Teil, das zwar seinen Dienst tut, aber doch irgendwie haptisch nicht so die Erfüllung ist...
Kann man das nicht auch aus Holz machen?
Und wenn ja, wie wäre es, die Buchstaben aus andersfarbigem Holz einzulegen?
Wozu hat man eine CNC-Fräse?
So entstand der Plan. Ich hatte noch etwas Buchenholz und einen kleinen Rest Bongossi, den ich mal irgendwo abgestaubt hatte.
Die Konstruktion wurde etwas angepasst, da einige Details zwar problemlos druckbar waren, aber mit der Fräse so nicht umgesetzt werden konnten. Diese Details sind die Ecken der Buchstaben. Mit einem runden Fräser kann man naturgemäß keine Innenecken fertigen. Es bleibt immer der Fräserradius stehen. Dies muss bei den einzulegenden Buchstaben berücksichtigt werden, wo die Innenecken im Würfel die Außenecken am Buchstaben sind - und umgekehrt. Also kurz gesagt: Die Buchstaben müssen so verändert werden, dass es keine Ecken sondern nur noch Radien gibt.
Dann folgen die Gedanken zur Fertigung: mit der CNC-Fräse kann ich einen Würfel aus einem größeren Stück Holz fräsen - aber nur 5 Flächen, weil der Würfel ja auf der sechsten Fläche stehen bleibt. Und dann muss ich in die 4 Seiten noch die Intarsien fräsen - das geht aber nur, wenn diese nach oben zeigen, da ich mit dem Fräser nur senkrecht eintauchen kann (jedenfalls solange ich noch nicht in eine 4. Achse investiert habe).
Also musste ein Halter her, in den der Würfel gespannt werden kann, um jeweils eine Seite oben zu haben. Dies ist nicht nur für die Intarsien nötig, sondern auch, um die Kanten alle gleichmäßig abzurunden.
Nachdem der Würfel fertig war, musste natürlich auch noch ein Halter her. Der ist im Prinzip unverändert von der gedruckten Version übernommen - ich habe lediglich darauf verzichtet, die Kugelform auf der unteren Hälfte zu fräsen. Dafür hätte ich dann auch eine Halterung für die Halterung machen müssen, um sie mit dem Boden nach oben zu bearbeiten - das habe ich mir erspart.
So sieht dann das Ergebnis aus, wenn dann noch etwas geschliffen und mit Öl poliert wird.
Das macht doch etwas mehr her, als die „Plastikversion“, oder?
(Ursprünglich wollte ich den Würfel im dunklen Bongossi herstellen, und die Buchstaben wiederum in Buche einlegen - leider hatte ich nur ein sehr kleines Stück Bongossi, so dass ich nur einen Würfel machen konnte - und der ist mir beim Abtragen des Buchenholzes aus der Halterung gerissen worden und dabei leider in den Fräser geraten und beschädigt worden.)
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